Generation A bis Z
Kommentare, wie die von Tante Berta, die ständig sagt, dass „eure Generation ja nur am Smartphone hängt“, kennen glaube ich alle. Oder auch die von Onkel Thomas, der sich kurz vor der Rente zurücklegen kann und in einem leicht zynischen Ton versichert, wie großartig es sei, dass „ihr alle so aktiv und offen seid“ und dass „wir die letzte Hoffnung dieser Erde sind!“. Dabei fällt mir jedes Mal wieder ein, warum Familienfeiern Orte des Grauens sind.
Ich denke, ich kann für viele meiner Generationen-Mitmenschen sprechen, wenn ich sage, dass mir dieser Generationen-Kram total auf den Keks geht. Es sorgt nur für kategorische und nach Alphabet geordnete Vorurteile, denen man entgegentreten muss.
Generation Z: Wir sollen alle angeblich wieder politischer sein. Dabei wird allerdings gerne vergessen, dass der “Fuck Nazis”-Sticker auf der Handyhülle politisch nichts bewirkt. Die Fairtrade Schokolade ist zwar besser als andere, aber nur die systematische Umverteilung sorgt dafür, dass alle Produkte fair sind. Ich glaube also im Gegenteil, dass wir weniger politisch sind aber Politik einfach ein riesiger Teil der Jugendkultur geworden ist.
Das Generationen-Chaos
Hat diese Einteilung in Altersgruppen also überhaupt seine Begründung? Ist es überhaupt sinnvoll oder zeitgemäß diese Generationen-Schubladen weiter einzusortieren, wenn der ganze Schrank schon lange auseinanderfällt? Nein, ist es nicht!
Es wird durch diesen einen x-beliebigen Buchstaben eine so heterogene Masse an Menschen beschrieben. Das sollte weiterhin bewusst bleiben. Und peinlich genug, dass jetzt auch noch die Buchstaben ausgehen. Kommen als nächstes Generation Hund, Katze und Maus? Wir müssen von diesem Generationen-Quatsch wegkommen. Also noch mal konkret: Ja, es gibt einige Vorurteile und das ist auch nicht schlimm. Millennials werden es auch weiterhin noch zu ihrer einzigen Charaktereigenschaft machen, in welchem Harry-Potter-Haus sie sind. Onkel Thomas hat mit Sicherheit recht, dass viele junge Menschen Dinge anders angehen oder sich mit diesen überhaupt auseinandersetzen. Aber warum in Herrgotts Namen schaffen wir es nicht, bei globalen Krisen wie der Klimakatastrophe, die Menschheit als solche zu betrachten und hören auf, Verantwortlichkeiten hin und her zuschieben?
Wir müssen hinterfragen was wir über Generationen denken und uns von dem Generationenbegriff verabschieden. Generationen werden in Hinblick auf gesellschaftliche Großereignisse eingeordnet. Es wird davon ausgegangen, dass diese für die Prägungen der verschiedenen Altersgruppen wesentlich sind. Aber kann die Komplexität der Welt tatsächlich durch ein X, Y oder Z zusammengefasst werden?