Clownsvisite 2 Minuten

Alltagsheldin mit roter Nase: Erna Blümle im Pflegeheim

Clownin Erna Blümle und Bewohnerin Frau Häusler umarmen sich.
Erna Blümle gelingt es, mit einigen Bewohner*innen eine innige Beziehung aufzubauen. | Quelle: Danah Ruf
02. Febr. 2024

Angelina Haug ist therapeutische Clownin in Pflegeheimen. In ihrer Clownsrolle „Erna Blümle“ hilft sie Bewohner*innen, ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Bei den Visiten geht es der Clownin vor allem darum, ihr Gegenüber in den Mittelpunkt zu stellen. Witze spielen dabei eine untergeordnete Rolle.

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Angelina Haug geht als „Erna Blümle“ regelmäßig auf Clownsvisiten in Pflegeheimen. | Quelle: Kim Hellmann, Anni Gebhard, Isabelle Vees, Danah Ruf, Nomi Wiesner

Für Angelina Haug ist die Clownerie mehr Berufung als Beruf. Neben ihrem Leben als Clownin, begleitet sie Menschen bei Paar- und Lebenskrisen in ihrer Praxis für sinnzentrierte Psychologie. Als Jugendliche war sie Teil des Heilbronner Jugendtheater-Clubs. Damals bekam sie bereits von ihren Leiterinnen den Spitznamen „Die Komikerin“. Mit 17 Jahren durfte Angelina Haug erstmals einen Klinik-Clown, Udo Grunwald, zur Clownsvisite in die Kinderklinik begleiten. Ab da war ihr klar: „Wenn ich groß bin, werde ich Klinik-Clownin.“ Mittlerweile sorgt sie bereits seit 16 Jahren als Erna Blümle für berührende Momente. Sie verzeichnet über 3.000 Visiten in den verschiedensten Seniorenheimen in ganz Baden-Württemberg. Auch das Pflegeheim Pliensauvorstadt bekommt einmal in der Woche Besuch von der Clownin.

„Alles darf da sein“

Statt Ballonfiguren und Seifenblasen bietet Erna Blümle den Bewohner*innen ein offenes Ohr und wertvolle Zeit. Dabei strebt die Clownin nicht danach, die Bewohner*innen zum Lachen zu bringen, sondern es ist ihr wichtig, dass die Menschen ihre Emotionen ausdrücken können. „Alles darf da sein und gefühlt werden“, sagt die Clownin, denn das Clown-Sein würde vor allem bedeuten, jedem Menschen mit einem weiten und wertungsfreien Herzen zu begegnen. Nach einer Visite hat sich im besten Fall die Atmosphäre verändert. „Dann ist da ein bisschen mehr Leichtigkeit, ein bisschen mehr Hoffnung“, beschreibt die Clownin.

Clowns nur für ältere Menschen?

Clownsvisiten finden nicht nur in Pflegeheimen, sondern auch in Kliniken statt. Dort besuchen die Clowns schwerkranke Kinder und Erwachsene auf Palliativstation. Aber auch Menschen mit Behinderung sind eine gängige Anlaufstelle der Clowns. Denn: „Jeder Mensch hat den Wunsch nach Wärme, Nähe, Mitgefühl, Verständnis und Wertschätzung“, so Angelina Haug.

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