MediaNight 3 Minuten

KI kinderleicht erklärt – WebApp für junge Entdecker

Die Studierenden und ein Grundschullehrer stehen gemeinsam vor einer digitalen Tafel, auf der die WebApp zu sehen ist.
Die Studierenden des Projekts Klassifix gemeinsam mit dem Lehrer der Testklasse im Klassenzimmer: dem zukünftigen Einsatzort der WebApp. | Quelle: Prof. Dr. Wolfgang Gruel
30. Juni 2025

Wie erklärt man einem Kind, wie die Bilderkennung einer KI funktioniert? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Gruppe Studierender und entwickelte daraus eine interaktive WebApp, die bei der MediaNight am 03. Juli präsentiert wird.

Künstliche Intelligenz stellt neue Herausforderungen, umso wichtiger ist es, schon die Kleinsten unserer Gesellschaft damit vertraut zu machen. Genau das hat sich das studentische Team mit ihrem Projekt KIKI – K.I. für Kinder zum Ziel gesetzt. Das Projekt verfolgt zwei Ansätze, einer davon ist die WebApp Klassifix, in der ein Avatar namens KIKI den Kindern erklärt, wie eine KI lernt und wie Bilderkennung durch KI funktioniert.

Seit April arbeitet das Team an Klassifix um das komplexe Thema der Bilderkennung auf einfache Beispiele herunterzubrechen und so Grundschulkindern näher zu bringen. 
In sechs Leveln sollen die Grundschüler*innen interaktiv und spielerisch ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie sich maschinelles Lernen von menschlichem Lernen unterscheidet.

Screenshot aus der WebApp, bei dem man den Avatar auswählen kann.
Zu Beginn kann in der WebApp der Avatar personalisiert werden. | Quelle: Website von Klassifix
Screenshot aus der WebApp, bei dem man von dem Avatar begrüßt wird
Der Avatar leitet die Kinder durch die unterschiedlichen Level. | Quelle: Website von Klassifix
Screenshot aus der WebApp, bei dem die Aufgabe erklärt wird
Die Kinder sollen Bilder von Äpfeln und Bananen aufnehmen, um die KI zu trainieren. | Quelle: Website von Klassifix
Screenshot aus der WebApp, bei dem ein Quiz zu sehen ist
Am Ende jedes Levels ist ein Quiz, mit dem das erlernte Wissen getestet wird. | Quelle: Website von Klassifix

In jedem Level müssen die Kinder Bilder aufnehmen um KIKI beizubringen, zwischen Äpfeln und Bananen zu unterscheiden. „Man kann das Projekt als innovativ bezeichnen. Wir haben einen Avatar und ein interaktives Quiz, was vergleichbare KI-Tools nicht haben – darin liegt unser Unique Selling Point“, sagt Valentin Schiffner über sein Projekt. Der Avatar kann zu Beginn von den Kindern selbst ausgewählt und individualisiert werden.

KIKIs erster Einsatz

Am meisten Spaß hat den Entwickler*innen die Benutzerstudie in einer vierten Klasse einer Grundschule in Schwieberdingen gemacht. „Es kam gut an, die Kinder waren sofort begeistert und haben viel ausprobiert.“

Die technisch affine Grundschulklasse hatte schon einige Berührungspunkte mit KI, zum Beispiel mit ChatGPT, konnte durch das Tool allerdings viele neue Dinge lernen. Den Viertklässler*innen ist deutlich geworden: Je mehr Datenmaterial die KI bekommt, desto besser kann sie Objekte erkennen. Auch der Lehrer der Klasse lobte die spielerische Herangehensweise. Laut Valentin Schiffner könne er sich gut vorstellen, die App weiter im Unterricht einzusetzen.

Kleine Fehler, die bei dem Test aufgefallen sind, konnten nach dem Feedback behoben und die Benutzerfreundlichkeit verbessert werden.

Der zweiseitige Feedbackbogen, den die Kinder der Testklasse ausfüllen konnten.
Nach dem Test von Klassifix konnten die Kinder ihre Eindrücke in einem Feedbackbogen rückmelden.
Quelle: Hanna Neigert

KIKIs Entstehungsgeschichte

Bis KIKI aus dem Ei schlüpfen konnte war es ein weiter Weg. Für die Entwicklung war eine ausreichende Recherche und Ideensammlung ausschlaggebend. Die Studierenden der Studiengänge Mobile Medien und Digital- & Medienwirtschaft mussten sich vor allem mit der Zielgruppe und den schon existierenden KI-Tools auseinandersetzen, bevor die ersten Prototypen erstellt werden konnten. 
Um KIKI zum Leben zu erwecken, holte sich die Gruppe externe Hilfe, die bei der technischen Umsetzung der Ideen unterstützte.

Konzipiert wurde die WebApp so, dass sie ideal im Klassenzimmer genutzt werden kann. Die Schüler*innen sollen in kleinen Gruppen miteinander entdecken, was das Tool zu bieten hat.

Gelernt hat die Gruppe aus dem Projekt vor allem eins: Man sollte früh mit der technischen Umsetzung beginnen und sich nicht zu lang in der Ideenphase aufhalten, da die technische Umsetzung eine größere Herausforderung darstellen kann, als zuvor gedacht.

„Aufwendig, lehrreich und spaßig“

Valentin Schiffner

„Aufwendig, lehrreich und spaßig“, so beschreibt Valentin die Arbeit am Projekt. Wenn die Zukunft es zulässt, würde die Gruppe das Tool gerne ausarbeiten, um noch mehr von den ursprünglichen Ideen umzusetzen und das Storytelling zu verbessern.

Mit ihrer WebApp Klassifix zeigen die Studierenden, wie moderne Bildung aussehen kann: Anschaulich, interaktiv und nah an der Lebenswelt der Kinder. In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz zunehmend unseren Alltag prägt, liefern sie einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung.

Den Stand des Teams KIKI – K.I. für Kinder findest du bei der MediaNight der HdM am 03. Juli 2025 in Raum m004.