„Das ist ein besonderer Moment“
Oh, wie schön ist Herrenberg
Bei der virtuellen MediaNight am 1. Juli haben Studierende der Hochschule der Medien verschiedene Projekte vorgestellt. So auch Studierende aus dem Studiengang Informationsdesign, die es sich rund um die Aktion „Creative Retail – A new story for Herrenberg“ zum Ziel gemacht haben, die Herrenberger Innenstadt wiederzubeleben.
Durch das verlagerten Konsumverhalten hin zum Onlinehandel und auch zuletzt durch die COVID-19-Pandemie müssen immer mehr Einzelhändler*innen ihre Geschäfte schließen. Zurück bleiben leere Ladenflächen.
Ein neues EU-weites Forschungsprojekt soll diesen Leerständen entgegenwirken. Dafür wurden in mehreren Pilotstädten innovative Konzepte entwickelt, um die Innenstädte wieder aufleben zu lassen.
Zu den ausgewählten Städten des Projekts gehört auch Herrenberg. Die freien Räumlichkeiten sollen als „Chamäleon Spaces“ genutzt werden. Dabei handelt es sich um ein Pop-up-Store-ähnliches Konzept: verschiedene, wechselnde Angebote aus Einzelhandel, „New Work“ und Gastronomie werden mit lokaler Kunst und Kultur kombiniert.
Bis es so weit ist, haben Studierende Geschichten für Herrenberg entwickelt. Mithilfe von „Storytelling“ haben sie diese in Schaufenstern visualisiert. So haben sich Lara Bräuning, Katja Köhnlein, Sarah Minet und Michelle Samuels für ihr Schaufenster eine Story mit dem Titel „Oh, wie schön ist Herrenberg“ ausgedacht. Die Geschichte ist inspiriert von Interviews, die sie mit lokalen Einzelhändler*innen geführt haben und soll einen typischen Tag in Herrenberg darstellen.
Im Interview mit uns berichtet Lara Bräuning, dass das Leben in der Stadt aus kleinen Erlebnissen besteht. Sie erzählt vom ersten Schulranzenkauf: „Das war in unserer Generation noch beim Einzelhändler. Das ist ein Erlebnis für dich, aber auch für den Einzelhändler und das ist ein besonderer Moment, der immer mehr verloren geht.”
Ziel des Projekts sei gewesen ein positives Erlebnis zu entwickeln, um damit auf den Leerstand aufmerksam zu machen, erklärt Katja Köhnlein. Ihre Geschichte stellen die vier Studentinnen mithilfe von Tape und Lineart als Comic dar. Eine Bank vor dem Schaufenster soll dazu einladen, sich zu setzen und sich auf den „eigenen Herrenberg-Moment” zu besinnen, so Bräuning.
Im Gegensatz zur MediaNight ist das Projekt noch nicht zu Ende. Die Schaufensterinstallationen sind auch noch in den nächsten Wochen in der Herrenberger Innenstadt zu sehen.