"Das Timing und die Planung sind bei der Sportfotografie oberstes Gebot."
See you later, Alligator(s)

Wie habt ihr euer Projekt konkret umgesetzt?
Martin Häußermann: Angefangen hat alles mit einer Kick-Off-Veranstaltung, bei der die beiden PR-Verantwortlichen der Leonberg Alligators den Verein vorgestellt haben. Und dann ging alles nach dem Prinzip Learning by Doing. Anders als bei einer klassischen Lehrveranstaltung basiert dieses Projekt auf dem Prinzip Coaching und Dialog. Wir alle geben uns also bei der Arbeit gegenseitig Feedback.
Was hat euch bei der Projektarbeit fasziniert und welche Schwierigkeiten ergaben sich?
Liz Höser: Wir wollten bei der Kick-Off-Veranstaltung eigentlich nur kurz vorbeischauen. Aber dann haben wir dort schon angefangen zu fotografieren. Es war eine echte Herausforderung: Abends, bei schlechtem Licht, und dann noch eine Sportart, die wir kaum kannten. Aber obwohl ich am Anfang noch unsicher war, bin ich heute ziemlich stolz auf die vielen Fotos, die über die Zeit entstanden sind.
Lovis Pangratz: Mich hat am Anfang vor allem die Schnelligkeit ziemlich überfordert. Bisher hatte ich nur in Situationen fotografiert, in denen man sich Zeit nehmen konnte. Aber schon beim zweiten Einsatz mit der Kamera habe ich gemerkt, wie viel leichter es mir fiel das Spielgeschehen zu verstehen – und dadurch auch die richtigen Momente einzufangen. Man entwickelt mit der Zeit ein Gespür dafür.
Martin Häußermann: Das Timing und die Planung sind bei der Sportfotografie oberstes Gebot. Du planst viel mehr, als du fotografierst. Wir machen das gerade im Amateurbereich, aber das Prinzip ändert sich im Profibereich nicht.
Herr Häußermann, wie sind Sie auf die Idee gekommen mit dem Football Club Leonberg Alligators zu arbeiten?
Martin Häußermann: Für ein Projekt mit Fotografie ist American Football ideal: Die Sportart liegt im Trend und gleichzeitig kann man sich beim Fotografieren gestalterisch austoben. Dazu sind die Leonberg Alligators ein sympathischer und aufstrebender Verein. Hier ist man integrativ unterwegs und pflegt gleichzeitig den Leistungsgedanken.
Was muss man kameratechnisch bei der Sportfotografie beachten?
Martin Häußermann: Wenn du Sportfotografie machst, brauchst du professionell mindestens zwei Kameras. Die Studierenden haben alle mit einer Kamera gearbeitet, aber mit verschiedenen Objektiven, wie Weitwinkel- und Teleobjektiven. Da kann man gnadenlos viel Geld investieren. Die Kunst ist aber, den Moment richtig einzufangen und mit dem vorhandenen Equipment haben die Studierenden dies wirklich gut umgesetzt.
Wie habt ihr die Spiele ausgewählt, die ihr fotografisch begleitet habt?
Lovis Pangratz: Wir haben bei unseren Fotoarbeiten versucht eine große Bandbreite der Menschen darzustellen, die bei den Alligators spielen. Also sind wir zu Trainings und Spielen von Mannschaften verschiedener Altersklassen und Spielniveaus gegangen. Bei mir sind die spannendsten Motive bei Spielen der höheren Mannschaften entstanden. Auf diese bin ich besonders stolz. Jedoch würde ich nicht sagen, dass man generell nur bei den höheren Mannschaften spannende Motive einfangen kann.
"Sportfotografie ist Teamsache und kein Einzelkampf!"
Martin Häußermann, was wollten Sie persönlich den Studierenden bei diesem Projekt mitgeben?
Martin Häußermann: Grundsätzlich wollte ich den Studierenden einen ehrlichen Einblick in das Genre Sportfotografie geben. Da spielt das technische Knowhow eine Rolle, aber insbesondere wollte ich zeigen: Sportfotografie ist Teamsache und kein Einzelkampf!
Kommen wir zur MediaNight: Wie setzt ihr euer Projekt um?
Martin Häußermann: Wir sind Teil der Bühnenshow auf der MediaNight und werden eine Slideshow mit unseren besten Arbeiten präsentieren. Ein Vorwort zum Projekt gibt es auch. Dazu haben wir Leute von den Leonberg Alligators eingeladen, auch ihre Perspektive auf die Projektarbeit zu schildern.
Liz und Lovis, was nehmt ihr persönlich aus eurem Projekt mit?
Lovis Pangratz: Der Austausch untereinander war für mich ein Highlight und ich konnte mich bei der Projektarbeit weiterentwickeln.
Liz Höser: Für mich war besonders interessant zu sehen, wie wir alle bei diesem Projekt einen eigenen sportfotografischen Stil entwickelt haben.