Ocean Dive: Tiefseehorror statt Findet Nemo
Schon seit Ende November arbeiten Marina Banti, Jayoung Byeun, Habin Cho und Annalena Maria Hertkorn aus den Studiengängen „Medieninformatik“ und „Mobile Medien an dem zweiminütigen Animationsfilm für ihr Wahlfach „Computeranimationspraktikum“. Die Idee für einen gruseligen Unterwasserfilm, entsprang der Gruppe dabei aus dem Interesse an der Kombination aus Horror und den Tiefen des Ozeans. „Der einzige persönliche Bezug ist, dass wir etwas Gruseliges unter Wasser machen wollten“ erzählt uns Marina Banti.
Tauchgang ohne Rückfahrtticket
Durch die „first-person“-Perspektive ähnelt der Film einer Naturdoku, damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. „Anfangs denkt man noch alles ist voll schön“, sagt Marina. Eine Idylle, wie beim Tauchen im „Great Barrier Reef“. Doch im Laufe des Films begibt man sich immer weiter in die kühle Dunkelheit des Ozeans, bis die schöne Wohlfühlatmosphäre plötzlich überhaupt nicht mehr so schön ist und sich stattdessen Gänsehaut auf dem Körper ausbreitet. Vorbei an Ruinen und einem geheimnisvollen Kristall, der dazu verleitet tiefer zu tauchen, ist man unerwartet auf sich alleine gestellt. Nun kommt man an folgender Erkenntnis nicht mehr vorbei: Man ist zu tief getaucht, hinab in seinen persönlichen Alptraum und das Schlimmste – ein Rückweg ist nicht mehr zu erkennen.
Die first-person Perspektive beschreibt das Erleben einer Handlung durch die Augen eines bestimmten Charakters. Diese wird vor allem in Videospielen verwendet.
Korallen per Copy und Paste
Mit „Ocean Dive“ sind sie die erste Gruppe, die sich an einer Unterwasseranimation versucht. Das geht vor allem mit Schwierigkeiten bei der Animation der Lichtspiegelungen einher, wie uns Annalena und Marina verraten. Der ganze Animationsfilm wurde mit „Blender“ erstellt. Das ist eine freie 3D-Grafiksoftware, mit welcher man Körper modellieren, texturieren und animieren kann. Den Umgang damit hat die Gruppe größtenteils in der Vorlesung erlernt. Vieles haben sie sich jedoch auch selbst beigebracht. Besonders loben die vier die gute Gruppendynamik. Selten sei eine Teamarbeit so leicht gewesen. Und trotzdem läuft wohl nie alles perfekt – so erlebte dieGruppe während des Schnitts eine ziemlich große Panne: Die Korallen wurden per „Copy und Paste“ eingefügt, statt neu erstellt. Dieser kleine Fehler führte dazu, dass sich das Rendern des Films von einer halben Stunde auf ganze zehn Stunden verlängerte. Das kostete der Gruppe also ziemlich viel Zeit, die sie eigentlich in den Film hätte investieren können. Rendern ist dabei mit dem Zusammensetzen von einzelnen Puzzleteilen zu einem großen Ganzen zu vergleichen. Anfangs hat man viele kleine digitalen Elemente, welche durch den Renderprozess zu einem großen Film zusammengesetzt werden.
Nichtsdestotrotz schafft es die Gruppe noch pünktlich. Womit der Film auch auf der MediaNight am 1. Februar laufen und damit vielen der Zuschauer*innen einen Schrecken einjagen wird, wenn auch sie von dem Film mit in die Tiefe gerissen werden.